PAINTINGS

In unserer Gesellschaft richtet sich der Blick auf das Laute, das Auffällige, das scheinbar Schöne und Monetäre. Was im Hintergrund passiert, bleibt oft unbemerkt. Seen and Unseen beschäftigt sich mit diesem Phänomen: Die Serie stellt die Frage nach der Wahrnehmung und lenkt den Fokus auf das, was erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Frauen, die unser Leben prägen, aber im Alltag übersehen werden. Seen and Unseen fordert uns auf, über das Offensichtliche hinauszusehen und das zu erkennen, was unter der Oberfläche wirkt und unsere Kultur prägt.

In der Serie Mobility verschmelzen Reiseeindrücke zu einem visuellen Erinnerungsarchiv. Es sind nicht die berühmten Sehenswürdigkeiten, die im Fokus stehen, sondern die unscheinbaren Orte, die man oft übersieht – Plätze, die durch das Medium der Malerei eine stille, aber eindringliche Präsenz erhalten. Diese Bilder regen dazu an, die subtilen Verbindungen und die Vielfalt Europas neu zu betrachten. Sie fangen die flüchtigen, alltäglichen Szenen ein und verwandeln sie in Erinnerungsfragmente, die unsere Wahrnehmung von Raum und Kultur prägen und gleichzeitig eine tiefere Verbundenheit schaffen.

Cafés sind in meinen Werken als kulturelle Orte der Begegnung dargestellt. Sie sind Plätze des Zusammenkommens,

des Austauschs und des Innehaltens. Diese Orte spiegeln sowohl die Anwesenheit als auch die Abwesenheit von Menschen wider. Während einige Bilder das geschäftige Treiben und die lebhaften Gespräche zeigen, thematisieren andere die stillen Momente und die leeren Tische, die auf vergangene Begegnungen hinweisen. Cafés sind Symbole für die Dynamik des sozialen Lebens und die flüchtigen, aber bedeutungsvollen Verbindungen, die dort entstehen.

what´s left

Die Serie thematisiert nicht nur die Abwesenheit von physischen Dingen, sondern auch das Fehlen von Wertschätzung und Sichtbarkeit in einem gesellschaftlichen Kontext. Sie befasst sich mit der Dekonstruktion und Neudefinition des Machtsymbols der Krawatte, traditionell ein Zeichen für Status und Autorität.

Leere Stühle symbolisieren die Abwesenheit und Präsenz von Menschen zugleich. Sie stehen für Geschichten, Erinnerungen und unausgesprochene Worte. Ein besonderes Werk zeigt den Lieblingsplatz meines Vaters mit seinen letzten Büchern, die er nicht mehr fertig lesen konnte. Dieser leere Stuhl repräsentiert seinen individuellen Platz in der Welt und die unausgesprochenen Geschichten, die er hinterlassen hat. Es lädt die Betrachter*in ein, über Abwesenheit und Verlust nachzudenken und die tiefe Bedeutung derer zu würdigen, die nicht mehr physisch präsent sind, aber dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Bilder, die auf den ersten Blick fast identisch wirken, verdeutlichen einen tiefen Kontrast: Während das eine Kinder zeigt, die unbeschwert im Meer schwimmen, fängt das andere das Schicksal von Flüchtlingen ein, die verzweifelt im Wasser treiben. Inspiriert von Berichten über ertrunkene Menschen vor Lampedusa, thematisiert die Serie die tragische Realität, dass jährlich Tausende Flüchtlinge im Mittelmeer sterben. Die Gegenüberstellung dieser Szenen offenbart die erschütternde Kluft zwischen einem sorglosen Sommerleben und der tödlichen Gefahr, die viele Menschen bei ihrer Flucht auf sich nehmen müssen.

in erinnerung

Eine ortsspezifische Arbeit für das Museum Forum Hall beleuchtet die Geschichte des Gebäudes von 1943 bis 1945, als die Linzer Spitäler aufgrund der Bombenbedrohung nach Bad Hall verlegt wurden und die Frauenklinik im heutigen Museum untergebracht war. Mit insgesamt 2730 Geburten, darunter 460 von Fremd- und Ostarbeiterinnen, thematisiert die Serie die ungerechte Behandlung von Zwangsarbeiterinnen, denen oft nicht erlaubt wurde, ihre Kinder zur Welt zu bringen. Die Arbeit ist den ungeborenen Kindern und ihren Müttern gewidmet. Die Serie besteht aus zwei Ansichten: Alltagsgegenstände und deren Leerstellen. Diese Leerstellen symbolisieren die Dinge, die nie genutzt werden konnten, da den Kindern ein Leben verwehrt wurde. Die Bilder thematisieren das Fehlen und die entstandenen Lücken, die uns an dieses traurige Kapitel der Geschichte erinnern sollen.

Nur wenige der unzähligen Bilder, die wir täglich in den Medien sehen, bleiben als "Key Visuals" im kollektiven Gedächtnis verankert. Die Serie STANDARDS thematisiert die Vergänglichkeit medialer Bilder. Basierend auf Fotografien aus der Tageszeitung Der Standard setzt sie sich mit den Themen auseinander, die uns EuropäerInnen und die Welt beschäftigen, und zeigt, wie schnell sie in Vergessenheit geraten. Der Prozess der künstlerischen Entschleunigung steht im Gegensatz zur Schnelllebigkeit der Nachrichten.

© Barbara Weinberger | 2024

Webdesign und Entwicklung von Antonia Weinberger. Interesse an einer eigenen Webseite? Kontaktiere mich unter weinberger.antonia@gmail.com

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